?Man denke sich den folgenden dichterischen Charakter. Ein Mann, edel und leidenschaftlich, aber auf irgendeine Weise gezeichnet und in seinem Gemüt eine dunkle Ausnahme unter den Regelrechten ... vornehm als Ansnahme, aber vornehm als Leidender, einsam, ausgeschlossen vom Glücke, von der Bumm[...]
Autobiographische Schriften umfassen die Jahre von 1875 bis 1955, Thomas Manns Zeit, auch eine wahrhaft schicksalhafte Epoche der deutschen Geschichte, so hatte er doch eine ?Abneigung gegen die Autobiographie? als ein geschlossenes, sein Leben nacherzählendes Buch. Er brauchte sie nicht, hat er si[...]
Als ausgewiesener Kenner der Werke von Thomas Mann hat sich der Autor vor allem auf dieses Wissen gestützt, und so waren sich die Kritiker einig, dass erst diese Biographie dem Dichter gerecht wird: ?Ein faireres, nobleres Bild von Thomans Mann wird man nicht finden.? Die Zeit ?Hermann Kurzke l[...]
?Die Betrachtungen waren also eine Kampfschrift, aber doch zugleich schon ein leidenschaftliches Stück Arbeit der Selbsterforschung und der Revision meiner Grundlagen... Aber Selbsterforschung ist meist schon der erste Schritt zur Wandlung, und ich erfuhr, daà niemand ganz der bleibt, der er w[...]
Wie kein anderer hat sich der groÃe Kritiker Marcel Reich-Ranicki jahrzehntelang um das Werk Thomas Manns verdient gemacht. :Thomas Mann und die Seinen9 - jetzt in erweiterter Neuauflage - stellt die Summe dieser Beschäftigung dar und zeigt den Schriftsteller im produktiven, oft auch konfliktr[...]
In seinem berühmten "Idyll" aus dem Jahr 1919 erzählt Thomas Mann von den täglichen Spaziergängen mit seinem deutschen Hühnerhund Bauschan in der Umgebung des Münchner Wohnhauses und in den Isar-Auen. Mit unnachahmlicher Ironie zeichnet er das anrührende Porträt einer Hundese[...]
Die Legende vom Papst Gregorius ist Thomas Mann früher, als er selbst erinnerte, bekannt geworden: Im Wintersemester 1894/1895 als Hospitant in den Vorlesungen des Münchner Germanisten Wilhelm Hertz über Hartmann von Aue. Auf diesen im Inzest gezeugten "christlichen Ãdipus" mit der "Kraf[...]
"WeiÃt Du, wer Hermes ist?" "Ich muà gestehn, im Augenblick -." Die Eleganz der Sprache dieser fiktiven Autobiographie, ihre ironische Doppelbödigkeit erweisen ebenso wie Felix Krulls Handeln, daà er "der geschmeidige Gott der Diebe" ist. Ein Tausendsassa, der jeder neuen Situation, in d[...]
"Man führt, möchte ich sagen, ein symbolisches, ein repräsentatives Dasein, ähnlich einem Fürsten, - und, sehen Sie: in diesem Pathos liegt der Keim zu einer ganz wunderlichen Sache, die ich einmal zu schreiben gedenke, einer Fürsten-Novelle, einem Gegenstück zu :Tonio Kröger[...]
Den vier 'Josephs'-Romanen ist ein 'Vorspiel: Höllenfahrt' vorangestellt, ein phantastischer Essay als Auftakt zu Thomas Manns biblischem Romanwerk. Nach dieser Ouvertüre setzen 'Die Geschichten Jaakobs' ein, die Vor- und Urgeschichte der Väter bis zu Abraham und weiter zurück zu den Anf[...]
Thomas Manns Erzählungen sind vor allem eines: groÃartige und abgründige Liebesgeschichten. Der alternde Gustav Aschenbach zum Beispiel, den es nach Venedig treibt, verliebt sich an der schwülen Lagune hoffnungslos in den jungen Tadzio und bringt es auch dann nicht über sich, die Stad[...]